Wochenbett?
Was
bedeutet das eigentlich?
Laut
Duden ist das Wochenbett der
"Zeitraum
von 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung, in dem es zur Rückbildung der durch
Schwangerschaft und Geburt am weiblichen Körper hervorgerufenen Veränderungen
kommt".
In
der Praxis beinhaltet das Wochenbett noch so einiges mehr.
Wir
genießen die Zeit zu Dritt d.h mein Mann hat seinen Anspruch auf 2 Monate
Elternzeit genutzt.
Ich
werde zunächst erstmal 2 Jahre zu Hause bleiben. Was danach kommt steht noch in
den Sternen.
Wieder
halbtags arbeiten? Ein zweites Kind?
Wie
auch immer. Jetzt genießen wir erstmal unser erstes Kind mit allem was dazu
gehört.
Da
sind Nächte,die ruhig und harmonisch mit 4 Stunden Schlaf verlaufen, andere
wiederum sind nach 2 Stunden zuende und bleiben es auch erstmal, weil das Kind
nicht wieder einschläft.
Es
kommt zu Schreianfällen und man weiß nicht wieso. Das Kind ist gestillt,
gewickelt, liegt in meinem Arm und trotzdem weint es.
Wie
erkenne ich Bauchschmerzen? Was fehlt ihm jetzt noch?
All das muss man erstmal
herausfinden und das benötigt Zeit.
Wir
haben uns diese genommen ohne viele Termine oder Besuch. Jeder hat sich vorher
angekündigt und ist auch nur so lange geblieben wie es gepasst hat. Das ist
wirklich wunderbar.
Ansonsten verbringen
wir die Zeit mit ganz viel Stillen (ich richte mich da
nach
dem Appetit von Magnus), mit Schmusen und Schlafen, mit Singen und Bücher
vorlesen, mit Spazieren gehen, kochen, Babytagebuch schreiben, mein Mann hat
sich neue Musikboxen gebaut und ich suche nach neuen Dekoideen, die es bald
hier zu sehen gibt.
Außerdem habe ich die Zeit
wirklich zur Verarbeitung der Schwangerschaft und vorallem der Geburt genutzt.
Das ist wichtig, gerade dann wenn alles anders kommt, als man es sich gewünscht
hat.
Mein Wunsch war eine
natürliche Geburt ohne Pda geschweige denn mit Kaiserschnitt.
Am
liebsten sollte Magnus in der Badewanne im Krankenhaus zur Welt kommen.
Nach fast 24 Stunden und einem langen Geburtsstillstand kam zum Wohle des
Kindes nur noch der Kaiserschnitt in Frage. Nachdem die Glücksgefühle verflogen
waren, kamen Schuldgefühle und Versagensängste
Warum
habe ich das nicht geschafft?
Was
habe ich falsch gemacht?
Ich
habe das Kind 40 Wochen bestens versorgt und dann so ein Ende.
Ich
habe mir doch so gewünscht, das unbeschreibliche Gefühl ein Kind zu bekommen zu
erleben.
Und
jetzt hatte ich in meinen Augen keine "richtige" Geburt.
Antworten
warum es so gekommen ist, gibt es bei mir nicht. Und die brauche ich jetzt auch
nicht mehr, weil ich Frieden mit der Situation geschlossen habe. Ich habe viel
mit anderen über die Geburt gesprochen, den Verlauf ins Tagebuch geschrieben
und auch das Schreiben hier tut mir gut und macht anderen vielleicht Mut offen
mit diesem Thema umzugehen. Ich denke es geht vielen Frauen nach einem
Kaiserschnitt so. Nur viele trauen sich vielleicht nicht diese Gefühle
auszusprechen. Nur glücklich ist man nach einer Geburt nicht. Das geht rein
hormonell schon gar nicht. Und das ist ja auch vollkommen in Ordnung.
Schließlich ändert sich das alte Leben schlagartig und es beginnt eine neue
Zeit mit einer lebenslangen Verantwortung für einen Menschen. Übrigens jetzt das
schönste Gefühl der Welt.
Danke
fürs lange Lesedurchhalten.
Das
nächste Mal gibt es wieder einen Post mit Dekoideen zu St. Martin
und der kommenden Adventszeit.
Bis
dahin wünsche ich euch allen eine schöne Zeit.
Zauberhafte Grüße von
Emma.
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