Samstag, 7. November 2015

Liebe Grüße aus dem Wochenbett...

Wochenbett? 
Was bedeutet das eigentlich?



Laut Duden ist das Wochenbett der
"Zeitraum von 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung, in dem es zur Rückbildung der durch Schwangerschaft und Geburt am weiblichen Körper hervorgerufenen Veränderungen kommt". 

In der Praxis beinhaltet das Wochenbett noch so einiges mehr. 

Wir genießen die Zeit zu Dritt d.h mein Mann hat seinen Anspruch auf 2 Monate Elternzeit genutzt.
 Ich werde zunächst erstmal 2 Jahre zu Hause bleiben. Was danach kommt steht noch in den Sternen. 
Wieder halbtags arbeiten? Ein zweites Kind?
 Wie auch immer. Jetzt genießen wir erstmal unser erstes Kind mit allem was dazu gehört. 
  
Da sind Nächte,die ruhig und harmonisch mit 4 Stunden Schlaf verlaufen, andere wiederum sind nach 2 Stunden zuende und bleiben es auch erstmal, weil das Kind nicht wieder einschläft. 
  
Es kommt zu Schreianfällen und man weiß nicht wieso. Das Kind ist gestillt, gewickelt, liegt in meinem Arm und trotzdem weint es. 
Wie erkenne ich Bauchschmerzen? Was fehlt ihm jetzt noch?

All das muss man erstmal herausfinden und das benötigt Zeit. 
  
Wir haben uns diese genommen ohne viele Termine oder Besuch. Jeder hat sich vorher angekündigt und ist auch nur so lange geblieben wie es gepasst hat. Das ist wirklich wunderbar.

Ansonsten verbringen wir die Zeit mit ganz viel Stillen (ich richte mich da
 nach dem Appetit von Magnus), mit Schmusen und Schlafen, mit Singen und Bücher vorlesen, mit Spazieren gehen, kochen, Babytagebuch schreiben, mein Mann hat sich neue Musikboxen gebaut und ich suche nach neuen Dekoideen, die es bald hier zu sehen gibt. 

Außerdem habe ich die Zeit wirklich zur Verarbeitung der Schwangerschaft und vorallem der Geburt genutzt. Das ist wichtig, gerade dann wenn alles anders kommt, als man es sich gewünscht hat. 
Mein Wunsch war eine natürliche Geburt ohne Pda geschweige denn mit Kaiserschnitt. 
Am liebsten sollte Magnus in der Badewanne im Krankenhaus zur Welt kommen. Nach fast 24 Stunden und einem langen Geburtsstillstand kam zum Wohle des Kindes nur noch der Kaiserschnitt in Frage. Nachdem die Glücksgefühle verflogen waren, kamen Schuldgefühle und Versagensängste  

Warum habe ich das nicht geschafft?
Was habe ich falsch gemacht?

Ich habe das Kind 40 Wochen bestens versorgt und dann so ein Ende.
Ich habe mir doch so gewünscht, das unbeschreibliche Gefühl ein Kind zu bekommen zu erleben. 
Und jetzt hatte ich in meinen Augen keine "richtige" Geburt. 
Antworten warum es so gekommen ist, gibt es bei mir nicht. Und die brauche ich jetzt auch nicht mehr, weil ich Frieden mit der Situation geschlossen habe. Ich habe viel mit anderen über die Geburt gesprochen, den Verlauf ins Tagebuch geschrieben und auch das Schreiben hier tut mir gut und macht anderen vielleicht Mut offen mit diesem Thema umzugehen. Ich denke es geht vielen Frauen nach einem Kaiserschnitt so. Nur viele trauen sich vielleicht nicht diese Gefühle auszusprechen. Nur glücklich ist man nach einer Geburt nicht. Das geht rein hormonell schon gar nicht. Und das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Schließlich ändert sich das alte Leben schlagartig und es beginnt eine neue Zeit mit einer lebenslangen Verantwortung für einen Menschen. Übrigens jetzt das schönste Gefühl der Welt. 
  
Danke fürs lange Lesedurchhalten.

Das nächste Mal gibt es wieder einen Post mit Dekoideen zu St. Martin und der kommenden Adventszeit. 

Bis dahin wünsche ich euch allen eine schöne Zeit. 
Zauberhafte Grüße von Emma. 

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