Donnerstag, 5. Juni 2014

"So schmeckt der Sommer"

Und zwar nach selbstgemachten Holunderblütensirup...

Vor einigen Tagen bekam ich als Gastgeschenk zum Kaffeekränzchen Holunderblütensirup geschenkt. Dieser war schnell aufgebracht und Nachschub musste her. Nachdem ich mich letztes Jahr schon im Herstellen von Sirup versucht habe, probierte ich es nochmal aus und es ist mir wunderbar gelungen. Letztes Jahr hatte ich ein Rezept, wo man die Holunderblüten erst 2-3 Tage ohne andere Zutaten in Wasser einlegt. Das fanden meine Blüten nicht so toll und sie wurden braun und rochen sehr unangenehm. Dieses Jahr bekam ich das Rezept von der Frau meines Cousins. Doch bevor es ans Einkochen ging, mussten die Blüten gesammelt werden. Also schnappte ich mir mein Fahrrad und fuhr ins Feld. Man sollte darauf achten, dass man die Blüten ein wenig ausserhalb von Straßen usw. sammelt. So hat man bei dem anschließenden Sirup fast Bioqualität.
Nachdem ich lange Zeit keinen Hollerstrauch fand, entdeckte ich einen alten Bauernhof mit einem großen Garten. Hier entdeckte ich die vielen Sträucher und einen sehr alten Mann. Umgehend parkte ich mein Rad und fragte den Mann, ob ich in seinem Garten Holunder pflücken darf. Kein Problem, also ging es ans Sammeln. Es klingt vielleicht ein wenig seltsam, aber vor dem Pflücken fragte ich den Baum um seine Erlaubnis. Dies sollte man tun, weil laut Sage im Holunderstrauch gute Geister, Kobolde und Feen leben, die das Haus und die darin lebenden Menschen schützt. Ich finde diese Vorstellung zauberhaft. Auch sollte man dies tun, damit der Baum nicht verärgert ist und die Wirkung seiner Heilkraft nicht vergeht. Holunder wird in der alternativen Medizin auf unterschiedliche Art und Weise eingesetzt.
 Ein Holunderstrauch sollte auch nicht einfach so gefällt werden, sonst droht laut Sage Unheil, wenn nicht sogar der Tod. All das Wissen gibt es zwar im Internet, ich erlernte es aber bei einer Kräuterwanderung im Schwarzwald. 

In diesem kleinen Heft bewahre ich das erlernte Kräuterwissen auf.




Und dann ging es nach Hause und an die Zubereitung...



Hier das Rezept:

50 Dolden Holunderblüten,
4 Kg Zucker,
3 Liter Wasser, 
4 Biozitronen,
100 g Zitronensäure (Supermarkt oder Apotheke)

Die Holunderdolden nach dem Sammeln leicht ausschütteln und so von kleinen Mitbewohnern befreien. Bitte nicht mit Wasser abspülen, denn so verlieren sie den Blütenstaub und gerade der gibt dem Sirup ja den leckeren Geschmack.








Nach dem Ausschütteln habe ich die Blätter und Stiele entfernt, denn die lassen den Sirup bitter 
werden.


Wasser, Zucker und Zitronensäure aufkochen (die Flüssigkeit wird dann wieder klar)


 Abgewaschene Zitronen dazugeben


Und die Holunderblüten. 
Dann geht das Ganze für 2-3 Tage an einen kühlen, dunklen Ort. Ein Keller eignet sich hier hervorragend.


Nach 3 Tagen alles entfernen und durch ein Sieb geben. Wer einen Sirup ganz ohne Rückstände haben möchte, gibt das ganze nochmal durch ein feines Passiertuch. Das habe ich mir gespart. 
Es ist ja nicht schlimm, wenn sich noch feine, schwarze Blütenreste darin befinden. Das zeigt nur, dass der Sirup selbstgemacht ist. 


Und hier kommt das Ergebnis. 
Über 5 Liter Holunderblütensirup, der sich an einem kühlen, dunklen Ort lange hält und uns im Sommer so manches leckere Getränk beschert z.B.
Mineralwasser mit Sirup als Durstlöscher oder als leckere Schorle mit Sekt oder Wein als Genuss an einem heißen Sommerabend...

Ich hoffe ihr habt Lust bekommen, Sirup herzustellen. Es lohnt sich auf jedenfall, denn der geschmackliche Unterschied zum Gekauften ist deutlich zu schmecken. Ausserdem wisst ihr, welche Zutaten sich darin befinden.

Viel Spaß beim Sammeln und Einkochen
wünscht euch 
Eure Emma...

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